Schnell Geld verdienen mit Autowerbung?

Schnell Geld verdienen mit Autowerbung?

15.03.2017 0 Von Raphael Hawenschmidt

Grundsätzlich ist es möglich und auch gängige Praxis, mit Werbung Geld zu verdienen. Der Werbende bezahlt dafür, dass der Werbeträger die Werbung buchstäblich transportiert. Bei der Autowerbung ist das besonders plakativ sichtbar. Jedes Auto bietet mehrere Werbeflächen, die je nach Art der Werbung einen unterschiedlichen Werbewert verkörpern.

Seitentüren, Motor- und Kofferraumhaube sowie das Autodach sind allesamt Werbeflächen. Sie können durchaus zum Einsatz kommen und werden verschieden bewertet. Im Grunde genommen sind das allerbeste Voraussetzungen dafür, um mit Autowerbung, also mit Werbung außen am Auto, Geld verdienen zu können. Doch das kann nur dann ein erfolgreiches Werbegeschäft werden, wenn sich die Werbungskosten für den Werbenden auch lohnen, sprich durch erhöhten Umsatz und Gewinn rechnen. Oftmals wird die Autowerbung allerdings auch als Vehikel benutzt, um auf einem ganz anderen Sektor Geld zu verdienen. Dafür zahlt dann der Kfz-Halter, ohne jemals mit seinem Fahrzeug Einnahmen aus der Autowerbung zu generieren.

Autowerbung um Geld zu verdienen?

Dazu wird ein Koppelungsgeschäft angeboten, sozusagen ein Junktim. Mit der kostenlosen Aufnahme in einen bundesweiten Datenpool für Autowerbung wird gelockt, während gleichzeitig das Jahresabonnement im zwei- oder dreistelligen Eurobereich für eine Zeitung oder ein Hochglanzmagazin abgeschlossen wird.

Beides ist legitim, und beides wird erfüllt. Nach Ablauf der gesetzlichen Widerruffrist für das Zeitungsabo wird die Bezugsgebühr vom Girokonto abgebucht. Das sind Ausgaben, die der Fahrzeughalter ohne das Lockangebot der Autowerbung gar nicht hätte. Ein Jahresabonnement für eine Zeitung, das nur Geld kostet, hätte er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht abgeschlossen.

Jetzt, ein, zwei Monate später und noch länger wartet er auf die in Aussicht gestellte Autowerbung – er wartet, und wartet. Doch kein Auftraggeber, kein Werbeträger meldet sich. Die Zusage zur Aufnahme in den Datenpool für Autowerbung wurde gehalten, und auch die damit verbundene Werbung wird durchgeführt. Doch was fehlt, ist der dementsprechende Werbemarkt. Naturgemäß verliert der Kfz-Halter über die Monate hinweg sein Interesse an der Autowerbung und an dem damit verbundenen Geldverdienen. Schließlich hakt er den Vorgang ab mit der Erkenntnis: Außer Spesen nichts gewesen. Das Zeitungsabo läuft weiter, und wenn er nicht an die im Kleingedruckten versteckte form-/fristgerechte Kündigung denkt, dann verlängert es sich stillschweigend um ein weiteres Jahr.

Doch es gibt auch seriöse Autowerbung. Sie wird erfahrungsgemäß am Ort und wenig spektakulär angeboten. Fahrzeuge vom Pflegedienst, Taxis und andere Firmenflotten sind geradezu prädestiniert für eine Autowerbung. Die Fahrzeuge werden direkt am Ort und in näherer Umgebung gefahren. Wenn dieses Gebiet für den örtlichen Händler, oder für den Handwerker von Interesse ist, dann zahlt er auch gerne für Autowerbung. Diese Werbegeschäfte werden meistens direkt, also von Mann zu Mann abgeschlossen. Einer kennt den anderen, alles ist einfach und problemlos.

Autowerbung mit dem Angebot Geld zu verdienen sollte in den folgenden Fällen besonders kritisch gesehen werden:

• Flyer- und Zeitungswerbung mit Versprechen auf hohe Werbeeinnahmen
• Telefonische Kommunikation, bei der 0900er-Nummern angerufen werden sollen/müssen
• Vorab zu zahlende Anmelde-/Registrierungskosten für die Aufnahme in einen Datenpool
• Koppelungsgeschäfte mit einer oder gar mehreren anderweitigen finanziellen Bindungen
• Firmenwebsite, Impressum, Gästebuch sowie Referenzen des Anbieters sorgfältig recherchieren
• Äußerste Vorsicht bei jeder Vertragsunterzeichnung

Mit Autowerbung lässt sich durchaus – etwas – Geld verdienen; doch in den meisten Fällen ganz anders, als es angeboten wird.